REZUREX

Kulturpalast Wiesbaden, 14.05.2011

Mit REZUREX kam ich das erste Mal vor fünf Jahren in Berührung, als sie im Rahmen der Hell Nights Tour 2006 im Frankfurter Nachtleben als Headliner nach BLITZKID, THE OTHER und BLOODSUCKING ZOMBIES FROM OUTER SPACE überzeugten und den Club in ein Tollhaus verwandelten. Unvergessen ist die Szene, als sich Frontmann Daniel DeLeon (Foto rechts) bei einem Flaschenwurf aus dem Publikum wegducken musste und zu befürchten war, dass es nun ernsthaften Ärger oder gar einen Konzertabbruch geben würde. Der Sänger brüllte allerdings nur „Frankfurt Rules!“ ins Mikrofon und weiter ging’s…

Damals hatte das Quartett aus Los Angeles lediglich ihr Debütalbum „Beyond the Grave“ im Gepäck. Inzwischen sind noch „Psycho Radio“ (2008) und das aktuelle Werk „Dance of the Dead“ erschienen, mit dem sich die Band diesmal im Wiesbadener Kulturpalast einfand – eine nette Location übrigens, ich war das erste Mal dort und sehr von den Räumlichkeiten angetan.

REZUREX vermischen Psychobilly, Horrorpunk und den Rock’n Roll der Sechziger zu einem bestens tanzbaren Cocktail, auch im gut gefüllten Konzerträumchen des Kulturpalastes verwandelte sich der Platz vor der Bühne nach wenigen Minuten in einen Moshpit.

Meine Favoriten sind nach wie vor die Stücke des ersten, rockabilly-lastigeren Albums wie „Don’t Mess With Me“, „Zombie Girl“ oder „Devil Woman from Outer Space“. Fast alle Nummern der Platte wurden während des 19 Songs umfassenden Auftritts gespielt. Aber auch jüngere Lieder wie „Bride of Frankenstein“, „Rockin’ in your Coffin“ oder „Black Sunday“ gefielen.

DeLeon (Gesang/Gitarre) trat wie gewohnt mit prägnant geschminktem Gesicht – die linke Hälfte als Totenkopf (sein Markenzeichen) –

sowie seiner grellen Irokesenmähne (diesmal in grün) auf. Auch an den obligatorischen Showelementen und der Bühnendeko fehlte es nicht: Ob nun deLeon mit dem „bluttriefenden“ Kopf einer Schaufensterpuppe posierte oder wild mit einer leuchtenden Spielzeugpistole herumfuchtelte, es war immer was los. Den Marshall-Verstärker zierten zwei Totenköpfe (Foto davon in der Galerie).

Die Bandseite im Internet (Link: http://www.rezurexband.com/) ist nicht gerade als Hort der Information zu bezeichnen, die Startseite verlinkt bisher lediglich auf diverse Mailorder-Websites für die Fans des Genres. Ich hoffe, dort tut sich bald etwas mehr. Bei den einschlägigen Videoportalen gibt es allerdings dutzende tolle Clips von den Horrorpunkern.

Meine Erwartungen hat das Konzert erfüllt, auch wenn die Atmosphäre nicht mit der von der Hell Nights Tour vergleichbar war. Denn damals waren wesentlich mehr Fans vor Ort und die Stimmung schaukelte sich von Band zu Band immer weiter hoch; das konnte der gestrige Abend verständlicherweise nicht leisten.

Einziger Wermutstropfen war die Anreise und vor allem die nächtliche Rückreise nach Frankfurt mit öffentlichen Verkehrsmitteln – wie immer eine Katastrophe: Bummelzüge im Stundentakt und ab Mitternacht fährt dann zwischen unserer wichtigen Landeshauptstadt und der Mainmetropole bis zum frühen Morgen gar nichts mehr. Aber bevor ich mich hier in Rage schreibe, denke ich lieber wieder zurück an den gelungenen Auftritt…

Text: Stefan / Fotos: Kai

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