Frankfurt, 13.12.2015
Ende 2015 ist das Frankfurter Nachtleben um eine Institution ärmer. Der Dreikönigskeller macht nach 28 Jahren dicht und mit ihm ein Laden, der wie kaum ein anderer im Rhein/Main-Gebiet für Wohlfühl-Atmosphäre, hervorragende Clubkonzerte, faire Preise und ein freundliches Miteinander zwischen Machern und Besuchern stand. Aus Anlass der Schließung haben wir einige Menschen, die es wissen müssen, kontaktiert und gebeten, mal zu reflektieren, was sie (und damit auch wir) am „DKK“ hatten und künftig vermissen werden. 13 Musiker, DJ’s, Clubbetreiber, Konzertveranstalter und Szeneköpfe sind unserem Aufruf gefolgt; im Anschluss an deren Gedanken habt Ihr die Möglichkeit, Euch selbst in das „DKK-Kondolenzbuch“ einzutragen.
Hans Romanov (Clubbetreiber)
„Dreikönigskeller, für viele frankfurter seit fast drei dekaden ihr zweites wohnzimmer (wie man umgangssprachlich so schön sagt). Ein kultureller ort mal mindestens für rock’n’roll ;-> und jazz und in den letzten tagen des kellerklubs auch moderne elektronische anklänge. Die letzten jahre wurde der DKklub farblich recht rot gehalten. Von meiner warte aus immer liebenswert geführt, von Alexander und allen anderen von ihm beauftragten betreibern bzw. geschäftsführern. Gerade in der allerletzten zeit absolut experimentell wie künstlerisch unterwegs gewesen. Und somit ein absoluter farbsprenkel in der ansonsten doch eher ballermann-kulturgegend von sachsenhausen. Ein liebes ciao an die gestalter der ÄRA DKK in frankfurt-sachsenhausen.“
Anthony „Tony“ Thomas
(Lombego Surfers)
„The DKK was for us often a great weekday tour highlight on our German tours. We knew it would be good and was a chance to check up on some friends and get some asian food close by, SachsenHausen!! Sometimes you had to wait till someone came to open up around 7 pm but then, a beer, soundcheck of 10 minutes and Rocknroll.. the way it should be just backline and raw. Not to forget the great photos from rockstage! Miss it already. Tony Padrone/Lombego Surfers“
Tony im DKK, Mai 2012
Reverend Beat-Man (u. a. The Monsters, Voodoo Rhythm Rec.)
„der Dreikönigskeller war und ist eine Anlaufstelle für Freaks vor und auf der Bühne. ich mag mich an ein konzert erinnern wo wir mit den Monsters gespielt haben, da ist feuer aus den Boxen gekommen, so laut waren wir und die leute sind durchgedreht vor freude. der veranstalter damals auch. verlust zählt nicht, nur das jetzige sein und machen, das hat diesen keller ausgemacht.
Zapfstelle des Schädel-Biers
solche orte wo man sich frei von etlichen zwängen entfalten kann werden immer rarer und auch ein kämpfen dafür hat keinen sinn mehr. vorschriften werden überall so enorm strikt dass dieser raum wieder komplett in die illegalität abrutschen wird. danke vielmals allen betreibern und machern und bands in und um den wunderbaren Dreikönigskeller herum.“
„’Alles kann – nichts muss!‘ – Nirgendwo sonst im Frankfurter Nachtleben wurde die oft strapazierte alte Swingerclub-Maxime so gelebt wie im Dreikönigskeller. Von gepflegter Langeweile bis hin zu berauschter Ekstase war
Die meisten hielten sich daran – die Bar
dort, begleitet vom besten Soundtrack der Stadt und reichlich Getränk, serviert von launigen Wirten, einfach alles möglich… und das manchmal sogar im Verlauf einer Nacht. Mit der Schließung des DKK stirbt für mich ein weiteres großes Stück Rock & Roll in Frankfurt. Punkt! Ruhe in Frieden und um es in den Worten von Bobby Fuller zu sagen: ‚Never to be forgotten!'“
Jörg „Lucky“ Wilbert
(New York Wannabes)
„Im DKK war eines unserer ersten Konzerte. Und Sue und ich waren sehr überrascht wie viel Leute kamen. Der DKK und Frankfurt waren vom Anfang an irgendwie auf unserer Seite, was das Spielen dort sehr schön für uns
Lucky im DKK, Oktober 2012
gemacht hat. Es war oft auch ein wenig skurril, aber immer aufregend und spannend. Es war nur logisch, dass wir dort auch die Release-Party für unsere erste Platte „Loud & Proud“ gemacht haben. Es war ein grandioser Abend, an den wir uns immer erinnern werden. Love, Sue & Lucky of the New York Wannabes“
Puck Lensing (u. a. Offenders, Frantic Flintstones, Boneshaker Studio Berlin)
„Schon wieder macht ein geiler Laden zu, dieses Mal hat es den Dreikönigskeller in Frankfurt am Main erwischt. Ich war oft als Besucher da und habe einige Male selbst dort gespielt, zuletzt Weihnachten 2009 mit den Frantic Flintstones und es war eine Nacht, die ich nie vergessen werde. Mit dem DKK schliesst nicht irgendein Laden, sondern eine subkulturelle Institution und FFM wird ohne diesen Club noch ein bißchen grauer und langweiliger sein. Kommerz killt Kunst, Kacke.“
Dennis (Face Slap Concerts, Fanzineautor)
„Im November 2007 schlug ich kurz vor meinem Sohn in Frankfurt auf. Zwei Monate später zog der nach und die Abende in schummrigen Kellerbars wurden rarer, aber umso ersehnter.
Höchststrafe beim Flippern: „Drink More Beer You Loser“
Mit der Entdeckung des Dreikönigskellers erweiterte sich mein Horizont um mindestens 3 Meter, in die Tiefe und irgendwann gab es auch wieder ein Leben. Hier traf ich Gestalten, welche mir mein Leben, Erleben und Überleben einfacher, schwieriger und aber doch meist angenehmer gestalteten. Urban Junior die One Man Beatmachine gewann ich für meine Fanzineaktivitäten und feierte ich schwer, den Littler Marc lernte ich dort kennen und interviewte ihn ausgiebig für eine der frühen Punkrock! Fanzine Nummern. Beim aufregenden Buttshakers-Konzert traf ich dort auf meine große Liebe, Holger, dessen Ghetto Ways Shirt wie ein Blitz meine Netzhaut reizte und den ich dann samt
Start-„Knopf“ des legendären Flippers
seiner Nachbarin und späteren Better Half Claire in meine Konzertveranstalterpläne einweihte. Kurz darauf gaben wir uns die ersten Backpfeifen und nannten uns fortan Face Slap, die Konzertgruppe der glühenden Wangen. Zwischen Modern Pets, Jack Oblivion, Warcry, P.R.O.B.L.E.M.S. und den Bloody Hollies haben wir die ein oder andere Platte auf- und etliche Grundsteine für solide Katertage gelegt. Wie sehr einem ein Laden ans Herzen wachsen kann, wird mir gerade schmerzlich bewußt. Der DKK war einer der Besten.“
Tommy (u. a. Glamour Ghouls, Copy Cats, Westend Desaster, Monkey Suite)
„Mein bis heute vorherrschendes Gefühl zum Dreikönigskeller entstand schon in der zweiten Hälfte der 80er-Jahre, dem Jahrzehnt der zur Schau gestellten Distanz, Coolness und Möchtegern-Wichtigkeit. Ich entdeckte den Keller recht bald nach seiner Eröffnung 1987 im Anschluss an ein Konzert einer meiner damaligen Bands, den GLAMOUR GHOULS.
Der Himmel über dem DKK
Betreiber und Erfinder Alexander behandelte mich von Anfang an superoffen und herzlich. Das war wichtig für mich. Da ich nunmal drogen- und alkoholfrei ausging, litt ich oft unter der Unfreundlichkeit oder dem unpersönlichen Umgang im damaligen Nachtleben Frankfurts. Gerne spielte sich hier jeder mal gegenüber dem Anderen wie ein Star auf. Damit hatte der Dreikönigskeller auf herrlich angenehme Weise so gar nichts zu tun. Er lebte von Alexanders Energie und Ideen. Natürlich auch von seinem Durchhaltevermögen, wovor ich heute noch respektvoll nur den Hut ziehen kann. Selbstverständlich auch vor den späteren Nachfolgern Olli, Jesse und Nico, die den Keller im ursprünglichen Sinne fast unverändert weitermachten. Als Musiker spielte man in
Lichtspiele
den ersten Jahren noch bei freiem Eintritt nur für freie Getränke über eine gestellte Gesangsanlage. Mit fast allen meiner Bands (und das waren schon ein paar…) fühlte ich mich sehr wohl auf der Dreikönigskellerbühne. Deswegen ist es auch der Frankfurter Liveclub, in dem ich mit Abstand am häufigsten gespielt habe. Ich feierte eine supergelungene Party in meinen 30sten Geburtstag. Heute bin ich 54 und gehe immer noch gerne hin. In eine unverändert interessante intime Livelocation. Selbst wenn keine Band spielt und die Musik von Vinyl kommt, meistens ist der Abend gerettet.“
Silke (u. a. Rocky, Copy Cats, New Backstage)
„das ist nun wirklich ein riesen mist!!
frankfurt hat echt nicht mehr viel zu bieten in sachen: „kleine clubs mit abwechslungsreichem musik angebot“, egal ob live oder vom dj. jetzt macht auch noch die letzte zuflucht die schotten dicht.
ok, sachsenhausen ist nicht mein heimatstadtteil, aber wenn ich dort war, dann eigentlich auch immer im keller. jahrzehntelang war der DKK „der ort“,
wo man immer nochmal reinschauen konnte,
wo man wusste, es gibt keine elektronische musik,
wo man immer einfach nur was trinken konnte, kackegal in welchem zustand man ankam,
wo man immer bands unterbringen konnte, auch wenn sie in der stadt nicht bekannt waren,
wo ich selbst immer total gern gespielt habe,
Der Elvis-Altar
wo ich auf dem tresen lag und gesungen habe,
wo elvis immer noch lebt,
wo man immer spass hatte,
wo man immer leute getroffen hat,
wo man immer aus irgendeinem grund irgendwie zu hause war,
wo man so viele lustige erlebnisse hatte,
wo der tolle flipper stand,
wo…………… ach, es war toll.
vielleicht verkläre ich auch die vergangenheit, aber ich finde es wirklich, wirklich schade. 10000 dank an alexander, und an alle anderen und natürlich an niko.“
Joe Tedesco (The Devil ’n‘ Us, Blue Rockin‘)
“ok… ich kann nur sagen dass es immer ne freude war dort zu spielen… kleine schnuckelige kellerbar mit ner super bühne und ner guten anlage… nico ist’n ganz lieber und er war immer sehr fair und
Joe im DKK, August 2013
zuvorkommend… und die partys dort sind für uns absolut legendär… äpplerduschen ohne ende… haha… sehr schade dass es vorbei ist…”
DownerDaniel (DJ)
„Stand oben, leicht mittelbetrunken, am Labern, zappelte wie üblich dabei herum, ein kleiner Schritt nach hinten und sauste dann die gesamte Treppe rückwärts hinunter. Am Boden der Treppe, neben dem DJ-Pult, angekommen blickte ich nach oben und sah Niko, der mich (vor lauter Schreck) massiv beschimpfte, was mir denn einfallen würde. Nix passiert.
Der Keller: Sein und mein ganzes Leben war ich Gast, ab Mitte der Neunziger auch manchmal mehr,
Stöffche der anderen Art. Wohl bekomms…
meist aber weniger. Vermissen werde ich die Jahre, an denen man freitags abends circa drei oder maximal fünf andere Personen am Tresen vorfinden konnte, gedämpfte Bar und Stimmung, gedämpftes Licht. Ich bleib‘ noch.
Weder stand der Keller für eine homogene Szene, noch für eine besondere Musikrichtung, zumindest keine, die mir gefallen würde. Vielleicht noch am ehesten für die Generation der Babyboomer, eh, geburtenstarken Jahrgänge. Zwischen selbsterklärten Universalsachverständigen und straighten Säufern waren alle Schattierungen und Kombinationen einer Altersgruppe da, ist das ein Merkmal? Und was macht man sonntags?
Im letzten Jahr hatte ich deutlich mehr mit dem Keller als je zuvor zu tun, durfte
Runter oder rauf? Erst runter, dann rauf…
eine Art Hausmeister mimen und mich mit so herrlichen Problemen wie Fluchtweg- Beleuchtung, Nikotinadsorption, wackelndem Tresen und defekten Schlössern herumärgern. Das Gefühl, auf drei Ämtern an einem Vormittag gewesen zu sein, ohne ein konkretes Ergebnis vorweisen zu können, so Zeugs eben, was dem Keller einen D.I.Y.-Charakter verlieh, den er vorher nur für den jeweiligen Betreiber hatte. Aber was sag‘ ich, muss duschen, wollte heute früh noch nach dem Rechten sehen…“
Tom Tiger (Gast, Entertainer)
„Es ist genau 20 Jahre her, als Frankfurt’s kleiner Onkel Po, der „Schlachthof“, geschlossen wurde. Kaum des Kindergartens entflohen wurde ich von den Eltern jeden Sonntag morgen um 11 Uhr zum Jazz-Frühschoppen mitgeschleppt. Neben Schnitzeln, Jazz und ab und zu Musiklegenden konnte man rumtoben, Flieger bauen und fliegen lassen und den
Geniale Bierdeckel-Installation, 10. November 2015
Eltern beim Saufen zuschauen. Die Eltern wurden älter und waren nicht mehr jeden Sonntag da. Ich schon noch. Zu meiner Pogo-Zeit habe ich wenigstens versucht es beim Idiot Ballroom nicht zu übertreiben… denn Sonntag morgens sollte man schon häufig genug fit für die Matinee im Schlachthof sein. 1995 schloss dann der Schlachthof, der mich über zwei Jahrzehnte begleitet hat, fast noch in seiner schönsten Zeit… Ich war damals wirklich traurig, denn diese Kneipe hat mich bis zu diesem Punkt mein gesamtes Leben begleitet.
Der Dreikönigskeller war ein Jahrzehnt ein sicherer Hafen für abendliche grandiose tolle Unterhaltung. Ich habe dort sicherlich mehr Zeit verbracht als im Schlachthof. Doch nach Alexander habe ich von Jahr zu Jahr weniger Zeit im DKK verbracht. 15 Jahre… Jedes Jahr immer noch etwas seltener dagewesen. Die Zeiten haben sich geändert. Das ist normal. Die Kneipe spielte keine bedeutende Rolle mehr in meinem Leben. Und ich bin irgendwie nicht ansatzweise so traurig wie beim Ende des Schlachthofs.“
Tamo (Feinstaub, Tiefengrund)
„DREIKÖNIGSKELLER left the Building
Gefühlt gibt es den DREIKÖNIGSKELLER ja immer schon. Gerade in den Neunzigern erfreute sich der Laden, vor allem bei Frankfurter Bands, größter Beliebtheit. Wahrscheinlich gab es kaum eine Band, die noch nicht in dieser kleinen Kellerbar gespielt hat. Denn die Hürden, die es zu
Blick von der Treppe
erklimmen galt, um dort zu spielen, waren ja denkbar leicht zu überwinden. Es gab keine… Man ging an die Bar, der Tresen-Kalender wurde gezückt, ein freier Termin wurde gefunden und schwupps… selbst die grottenschlechteste Band hatte so einen Gig klar gemacht. Aber auch grottenschlechte Bands haben Freunde und vor allem Freude an der Darbietung ihrer „Kunst“. Und ich spreche da aus eigener Erfahrung! 😉 Auf der anderen Seite gab es dann die Bands, die gerade aufgrund dieser Willkür einen Gig in dieser Räumlichkeit gemieden haben. Und auch da spreche ich aus eigener Erfahrung…
In den darauffolgenden Jahren wurde dann um einiges mehr Wert auf Qualität gelegt, so dass der DKK in den letzten zehn/fünfzehn Jahren immer mehr zum Szeneladen wurde. Mit einer tollen Auswahl an Konzerten (all die feinen Voodoo Rhythm-Shows) und skurriler Partykonzepte, wie dem Kneipen-Bingo. Legendär war für mich stets der ELVIS-Schrein, dessen Kerzen immer gebrannt haben. Und dass gemunkelt wurde, den Bands sei es im DREIKÖNIGSKELLER untersagt gewesen, Elvis-Songs zu covern.
Nun, DREIKÖNIGSKELLER left the Building, und oftmals weiß man Dinge erst so richtig zu schätzen, wenn sie nicht mehr da sind. Das können Freunde sein, die wegziehen oder eben Läden, die
Die letzte Tür oben rechts
schliessen. Vielen wird es mit der extrem kultigen Kellerbar so gehen, da bin ich mir sicher. Also nutzt alle die letzten Gelegenheiten, die der Dezember Euch bietet, um diesem feinen Kellergewölbe einen Besuch abzustatten.“
Fotos (15): Kai / Fotos (4): Stefan / Fotos (2): Marcus
Jetzt seid Ihr dran! Was sagt Ihr zum Ende des Dreikönigskellers? Anhand der Kommentarfunktion unten könnt Ihr Euch in das Kondolenzbuch eintragen…
Ein wunderbares zweites Wohnzimmer geht verloren.
Keine Ahnung wo man sich in Zukunft sehen wird. Ersetzen kann man das nicht.
10 Jahre Dead Adair, 1 Jahr Schlagerparade, 17 Jahre Country Countdown an Heilig Abend – Weihnachten wird trister werden.
Nirdenwo sonst haben mir Konzerte so gut gefallen wie im Dreikönigskeller.
Egal ob bei vollem (oder leerem) Haus bis tief in die Nacht getanzt wurde oder man gepflegt zu dritt bei guter Musik am Tresen saß, ganz zu schweigen von so unglaublichen Veranstaltungen wie dem Bratkartoffel-Wettbewerb oder dem Solomon Burbecue (grillen mit Holzkohle IM Keller) – der DKK war immer ein besonderer Ort. Danke für viele tolle Jahre!
Ich bin sehr sehr traurig und werden den Dreikönigskeller immer vermissen!
Mit dem DKK bricht in FFM eine der interessantesten und traditionsreichsten Nischen für (sub)kulturelle Ausnahmeevents weg. Zahllose tolle Konzert-, Party- und Kneipenabende habe ich im Keller zugebracht, bin manchmal mehr als 8 Stunden am Stück drin gewesen, was später sowohl den Klamotten (Rauch) als auch dem Kopf (Kater) deutlich anzumerken war. Stammgästen gab Alexander, wenn er zu vorgerückter Stunde ins Bett wollte, auch mal den Schlüssel und überließ sie und den Tresen sich selbst. Den Schlüssel warf man im Morgengrauen einfach in den Briefkasten. Wie cool war das denn? Sowas habe ich noch nirgendwo anders erlebt, und das wird wohl auch so bleiben. Nicht bleiben darf nun leider der DKK. Ich bin aber froh, in den vergangenen 25 Jahren dort Vieles miterlebt zu haben und mitreden zu können, wenn der Keller unter dem Motto „Weißt Du noch…“ endgültig zur Legende geworden ist. R.I.P. DKK.
Was mich wirklich traurig macht, ist das Wissen darum, dass es unwiderbringloch verloren geht. Jede Neueröffnung an einem anderen Ort kann zwar funktionieren, nur nicht für uns Nostalgiker, die an diesem Ort waren, eben nicht wirklich. Das Chaotische, das eben „Nicht- glatte, das Nicht-vorschriftsmäßige, das Unberechenbare war das, was eine magische Anziehungskraft ausströmte und alle Besucher automatisch auf eine bizarre Art zu einer community/family zusammengeschweißt hat-egal wie man sonst unterwegs war.