Au, 15.02.2012
Hier der zweite Teil zu dem Konzertabend, den wir im vorherigen Blogbeitrag mit dem Bericht über das „Vorprogramm“ mit T.V. SMITH begonnen hatten. Über die UK SUBS vor den Besuchern dieser Website viele Worte zu verlieren, ist wohl eher unnötig. Um dieser Legende aber den gebührenden Respekt zu zollen, an dieser Stelle nur soviel: Kaum eine Band im Punkrock-Bereich gibt es – von minimalen Unterbrechungen abgesehen – so lange (seit 1976) und wohl keine hat so viele Alben produziert: 1979 fing sie an, den Titel ihres ersten Longplayers („Another Kind of Blues“) mit dem Anfangsbuchstaben des Alphabets beginnen zu lassen, der zweite („Brand New Age“ von 1980) fing mit B an und so ging es all die Jahre weiter; inzwischen ist das Quartett mit der neuesten Scheibe „Work in Progress“ (kam im Januar 2011 heraus) bereits beim W angekommen. Das sagt eigentlich schon alles.
Kopf der Truppe ist nach wie vor der gebürtige Londoner Charlie Harper, das einzig verbliebene Gründungsmitglied. Er blickt auf stattliche 67 Lenze und tausende von Konzerten zurück. In den vergangenen Jahren
hat er mit seinen Mitstreitern Alvin Gibbs (Bass) und Jamie Oliver (Schlagzeug) in schöner Regelmäßigkeit auch in Frankfurt Station gemacht und dabei entweder in der Au oder im Exzess gespielt. Neu in diesem Jahr war lediglich der Wechsel an der Position des Gitarristen, für Nicky Garatt trat Jet Storm auf.Wie gewohnt beinhaltete das Set eine Mischung aus bekannten Hits der Siebziger und Achtziger, beginnend mit “Emotional Blackmail“ über „Left for Dead“ und „Rockers“ zu „Down on the Farm“. Im weiteren Verlauf des Konzerts folgten mit „Creation“ und „This Chaos“ auch einige Songs des aktuellen Albums, das übrigens nach dem Verkauf der ersten Auflage nun schon nachgepresst werden musste. Gegen Ende gab es mit „Warhead“, „Riot“ und „C.I.D“ wieder Bekanntes und Bewährtes. Insgesamt umfasste die Setlist knapp 20 Stücke inklusive der Zugaben.
Wie immer bei den Shows der Subs ging das Publikum munter mit, tanzte Pogo und grölte die Refrains. Charlie tänzelte auf der Bühne, als wäre er so jung, wie er durch die Nickelbrille und die gefärbten Haare tatsächlich aussieht. Dennoch war der Auftritt um einiges kürzer als in den vergangenen Jahren. An der Stimmung in den vermutlich ausverkauften Räumlichkeiten kann dies jedoch nicht gelegen haben. Gerne hätte ich zum Beispiel noch meinen Lieblingssong „New York State Police“ oder den Knaller „Radio Unfriendly“ vom neuen Werk gehört, aber diesmal sollte es nicht sein. Vielleicht teilen sich die Jungs auch ihre Kräfte ein wenig ein; sie spielen bis zum Ende der Europa-Tour am 18. März beinahe jeden Tag, bevor sie dann nach Japan reisen. Macht nichts, die Konzerte der Briten sind immer ein Fest für Ohr und Auge und natürlich werde ich auch im kommenden Jahr wieder mit von der Partie sein.
Die schön gestaltete und informative Band-Website http://www.uksubs.co.uk/ gibt Aufschluss über alles, was das Fanherz begehrt. Etwas nervend ist allerdings, dass bei jedem Klick auf eine neue Seite ein anderer Song beginnt und der vorherige abgebrochen wird. Unter http://www.myspace.com/uksubsofficial gibt es weitere Hörproben. Auf http://uksubstimeandmatter.net/ haben Fans sämtliches Material zu den Subs chronologisch archiviert. Eine riesige Fundgrube, darunter auch witzige Fotos von Charlie aus den 60er Jahren. Schaut mal rein.
Text: Stefan / Fotos: Kai
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Die letzten 2 Wochen hatte ich mich gefreut auf dies Konzert und nun war es endlich soweit. Ich ging schon relativ früh in die Au, da es heute sicher voll werden würde. Mein Gefühl hatte mich nicht getäuscht, denn ca. 21.30 Uhr füllte sich die Au mit vielen bekannten Gesichtern. Auch einige Leute aus Limburg waren vertreten. Es dauerte etwas bis es losging, aber irgendwann kam Charlie Harper auf die Bühne und die UK Subs begannen mit „Emotional Blackmail“. Dann folgte „Left for dead“ und sofort ging der Pogo los und einige gesehene Leute traf ich im Publikum wieder. Der neue Gitarrist für Nicky Garratt heizte ein und brachte sehr virtuose Soli. Der Drummer drosch als gäbe es kein morgen und Charlies Stimme gab alles. Dann spielte die Band „Rockers“ was von allen voll angenommen wurde, die Temperaturen stiegen mittlerweile auf 80 Grad im Raum. Auch viele PunkerInnen pogten als gebe es kein morgen. Dann folgte „Down on the farm“ und auch vom neuen Album „Work in Progress“ wurde der Song „Creation“ gespielt. Bei „You dont belong dangered“ hielt Charlie einigen Leuten das Mikro hin, um den Refrain mitzusingen. Dann kam „Strangehold“ zu dem einige Leute im Saal mitsangen. Anschließend spielten sie „This Chaos“ ebenfalls vom neuen Album, darauf folgte der Antikriegssong „Warhead“ bei dem das Publikum mitsang. Auf der Pogofläche begegnete mir immer wieder ein Typ der tanzte und seine Bierflasche dabei in die Höhe hielt. Es bildete sich unter den Leuten ein Gefühl, wie als wenn alle miteinander beim Tanzen verbunden wären und die Musik die Sprache ist, die keiner Übersetzung bedarf. Es kam ein Song den ich nicht kannte, der sich nach längerem Forschen als „Riot“ vom gleichnamigen Album herausstellte. Danach kam „Tomorrows Girls“, „I live in a car“ und „C.I.D.“
Fazit: Ein runder Abend aber es hätten locker noch 5 Songs mehr sein können und auch andere Leute im Publikum sahen dies so. Ein großes Lob an die Konzertveranstalter der Au, die besten Punkkonzerte in Frankfurt am Main habe ich seit Jahren hier gesehen. Gerade die nette Atmosphäre und auch die Besucher aus dem Umland machen dies aus.