HOOKERS & BLOOD PATROL

Knabenschule Darmstadt, 7.12.2011

Die Knabenschule in Darmstadt ist immer eine Reise wert. Nicht unbedingt wegen der etwas beengten Räumlichkeiten, wohl aber wegen der Music-Acts, die die Veranstalter von Starwhore nun bereits seit über zehn Jahren in das kleine Kellergewölbe holen. Diesmal waren die HOOKERS aus Kentucky zu Gast, eine Punkrock-Band, die sich Mitte der 90-er gründete, mit „Satan’s Highway“ eine Hammer-Scheibe veröffentlichte, einige Jahre später allerdings wieder in der Versenkung verschwand. Nach gut zehnjähriger Schaffenspause sind die Jungs nun wieder zurück. Mit dem neuen, starken Album „Horror Rises from the Tomb“ und einer Mini-Tour durch Europa, die die Band an diesem Abend nach Darmstadt führte.

Opener waren die Lokalmatadore der BLOOD PATROL (mit Jürgen von Starwhore), die alle selbst große HOOKERS-Fans sind und sich die Eröffnung des Gigs nicht nehmen lassen wollten. Die Gruppe steht für Oldschool-Thrash-Metal, der stark an SLAYER erinnert, aber mit deutlicher Punk-Attitüde dargeboten wird. Ein Geheimtipp für alle, die sich am derzeitigen Oldschool-Thrash-Revival mit Bands wie TOXIC HOLOCAUST, GOATWHORE und WARBRINGER erfreuen und zudem musikalisch ein idealer Support für das, was da noch auf uns zukommen sollte.

Nach kurzer Umbaupause enterten schließlich die vier Südstaatler die Bühne, die allesamt als Doubles von Jeff Clayton, dem Sänger der ebenfalls aus den Südstaaten stammenden Scum-Punk-Veteranen ANTISEEN durchgehen würden: Lange Haare, Vollbart und Redneck-T-Shirts, die unter anderem für ANTISEEN  und Smith & Wesson-Schusswaffen warben. Yeahaw!

Was folgte, war ein musikalischer D-Zug, der keine Gefangenen machte. Man drehe NINE POUND HAMMER, ELECTRIC FRANKENSTEIN und ZEKE durch einen rostigen Fleischwolf, würze das Ganze ein wenig mit ANTISEEN und ROSE TATTOO und heraus kommen die HOOKERS! Musik ganz nach meinem Gusto: Dreckig, schnell und wütend, und wer in den ersten Reihen nicht aufpasste, der hatte schnell die Faust des 1,95 Meter großen Sängers Adam Neal im Gesicht, der wie ein Derwisch durch die Menge tobte.

Irgendwie musste ich bei der Aggressivität, mit der die Band zu Werke ging, an Bugs Bunny denken, der in seinen Cartoons oftmals mitten in der Wüste steht und plötzlich von einer aus dem Nichts auftauchenden Straßenbahn überrollt wird. Die Band entfachte einen Punkrock-Hurricane, der dem von Bands wie

PETER PAN SPEEDROCK, den BRUTAL KNIGHTS oder den bereits genannten ZEKE und ELECTRIC FRANKENSTEIN in nichts nachsteht. Und in guter, alter DWARVES-Manier war der Rock’n’Roll-Blitzkrieg dann auch  nach einer knappen halben Stunde und (gefühlten) 25 Songs zu Ende. Der andauernde Applaus der circa 50 Anwesenden lockte die Jungs noch für zwei Zugaben auf die Bühne, bevor dann endgültig Schicht im Keller war.

Wer neugierig auf die Band geworden ist, dem empfehle ich die Website http://www.reverbnation.com/thehookersvalhalla, auf der man in sechs Songs der neuen Scheibe reinhören kann. Das aktuelle Werk gibt es bisher nur im Vinyl-Format. Es kann über http://thehookersvalhalla.bigcartel.com/ geordert werden. Ebenfalls gelungen ist das Debütalbum „Satan’s Highway“.

Text & Fotos: Marcus

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