Frankfurt, 28.12.2024
Jedes Jahr aufs Neue: Beim Jahresrückblick ist nicht weniger als die Quadratur des Kreises gefordert. Dabei klingt die Aufgabe eigentlich ganz einfach: Streiche 90 Prozent der von Dir in den vergangenen zwölf Monaten erlebten Live-Bands und berichte möglichst kurz(weilig) über die restlichen zehn Prozent. Und da fangen die Probleme dann an: Denn eigentlich mag man ja alle Acts, deren Konzerte man besucht, sonst würde man nicht hingehen. Und fast jeder Auftritt hat „seine“ Momente, die zumindest eine Weile haften bleiben. Dennoch muss bei einer Rückschau vieles wegfallen: Ich sah zwischen Januar und Dezember 135 Shows von 120 Bands an 68 Abenden. Über 15 werde ich einige Worte verlieren, 120 bleiben also mehr oder weniger unberücksichtigt. Das ist zwar schade, aber leider nicht anders darstellbar.
Bild oben: Die Rockband GOSOLOW spiegelt sich in den Brillengläsern eines Konzertbesuchers, aufgenommen am 25.08.2024 beim Frankfurter Museumsuferfest, bearbeitet 12/2024 (Klick zum Vergrößern)
Absagen von Veranstaltungen spielten 2024, im Gegensatz zur jüngeren Vergangenheit, erfreulicherweise so gut wie keine Rolle mehr. Zeitweise fanden so viele Konzerte statt, dass man schon fast von einer Schwemme sprechen konnte. Trotzdem kam es mir so vor, als seien die Events durch die Bank besser besucht gewesen als noch im Vorjahr. Ein Aufwärtstrend ist allerdings auch hinsichtlich der Preisentwicklung zu konstatieren – was in kommerziellen Läden teilweise an Eintrittspreisen aufgerufen wird (oder aber verlangt werden muss, um über die Runden zu kommen), macht immer mal wieder sprachlos. Aber gut, im musikalischen „Untergrund“ weit abseits des Mainstreams, in dem wir uns zumeist aufhalten, kommt dies noch nicht wirklich zum Tragen. Also besucht bitte weiter auch die „kleinen“ Konzerte, nur dann bleiben solche Gigs plan- und finanzierbar. Und damit genug der Vorrede: Lest, wenn Ihr mögt, im Folgenden ein paar Zeilen zu den 15 spannendsten, beeindruckendsten, innovativsten, interessantesten und kurzweiligsten Konzertabenden, die das abgelaufende Jahr für mich bereithielt. Ich zähle sie in zeitlicher Reihenfolge ohne Wertung auf, denn sie waren alle extrem sehenswert.
01 – WolfWolf, 23. März in der Bessunger Knabenschule, Darmstadt
Das Schweizer Duo WOLFWOLF bringt mit schöner Regelmäßigkeit alle drei bis vier Jahre ein neues Album heraus und 2024 erschien mit „Totentanz“ eine tolle Scheibe, die im Rahmen einiger Konzerte vorgestellt wurde, so auch Ende März im Kellerclub der Bessunger Knabenschule. Das Motto der Veranstaltung lautete „Garage-Blues-Trash Duo-Double“ und am Start waren neben den beiden Jungs
aus Luzern noch die Darmstädter Local Heroes NEW YORK WANNABES, über die es in diesem Blog schon einiges zu lesen gab. WOLFWOLF begeistern neben ihren wunderbar trashigen Songs auch dadurch, dass sie sich selbst nicht zu ernst nehmen, es viel Raum für Improvisation und Spaß gibt. Ein klasse Abend, störend war allein das LED-Gegenlicht, das es fast unmöglich machte, gute Fotos von den Bands zu machen. Doch damit kann man leben.
02 – The Slow Blade, 12. April im Waggon in Offenbach
Der von mir gerade erfundene Wenn-Du-denkst-Du-hast-schon-alles-gesehen-Preis geht in diesem Jahr an den Briten Dann Gaymer und sein Solo-Projekt THE SLOW BLADE, das man Mitte April im Offenbacher Waggon bestaunen konnte. Der Londoner hat sich Anti-Folk-Rock auf die Fahnen geschrieben, den er mittels seiner Gitarre/n sowie aufgezeichneten Trip-Hop-Beats und Live-Loops zu Gehör bringt. Doch damit nicht genug: In der Mitte des Sets holte Gaymer ein mit einer einzelnen Gitarrensaite bespanntes Skateboard ohne Rollen, das so genannte „Diddly Board“, heraus und entlockte ihm einige, äh, unkonventionelle Töne. Was wieder einmal eindrucksvoll nachwies, dass man längst noch nicht alles gesehen hat, auch wenn man dies als passionierter und nicht mehr ganz taufrischer Konzertgänger stets vermutet. Ebenfalls an diesem Abend lernten wir das einzigartige Frankfurter DAS ÖL BRENNT TRIO bei seinem ersten öffentlichen Auftritt kennen – auch das lohnte sich, und zwar dermaßen, dass wir die Jungs nach einem weiteren Gig Ende November für ein Interview anfragten. Dieses werden wir nach jetzigem Stand Anfang 2025 realisieren können.
03 – Aloha in Hell, 4. Mai im Dreikönigskeller, Frankfurt
Das Surf- und Rock’n Roll-Trio ALOHA IN HELL, das früher auch als ALOHA FROM HELL bekannt war, lud Anfang Mai zur Feier des 30-jährigen Bestehens in den Frankfurter DKK. Mitgebracht hatte die Formation diverse alte Fotos, die auf Plakate geklebt waren und an diesem Abend die Wände des Etablissements schmückten. So konnte sich jeder Besucher selbst ein Bild machen, wie sich die
Musiker (mit Steinbernd an der Gitarre und Inga am Bass sind immer noch zwei Gründungsmitglieder dabei, dazu Sándor am Schlagzeug) im Lauf der Zeit verändert haben. Wenig verändert haben sich Sound und Attitüde des Dreiers: Musikalisch sind die Jungs auf ihrem Zenit; ich denke nicht, dass sie schonmal besser gespielt haben als anno 2024. Ein toller Abend mit zahllosen klasse Songs und viel guter Laune.
04 – Weird Omen & The 50 Kaitenz, 1. Juni in der Bessunger Knabenschule, Darmstadt
„Starwhore“ nennt sich die Gruppe der Musikbegeisterten, die seit vielen Jahren großartige Künstler des musikalischen Underground auf die beiden Bühnen der Bessunger Knabenschule holt, entweder die kleine im Keller oder die große im Saal schräg gegenüber. Anfang Juni stand ein ganz besonderes Event an: Das Starwhore Garage Fest 2024 mit gleich vier Bands. Als Headliner wurden die Japaner von THE 50 KAITENZ verpflichtet, davor spielten die Franzosen WEIRD OMEN. Das Line-Up komplettierten die heimischen Acts ELECTRIC JUGS und THE CRAMBONES, über die wir in diesem Blog auch dieses Jahr berichtet haben. WEIRD OMEN entpuppten sich vom ersten Akkord an als Volltreffer – was dieses Trio in der Besetzung mit Gitarre/Gesang sowie Schlagzeug und Saxophon (!) veranstaltet, ist mit einer Mischung aus „primitive garage, deluge of trash brass, reverb and fuzz“ (Facebook) fast noch unzureichend beschrieben. Unglaublich wild, exzentrisch, tanzbar. In die gleiche Kerbe hauten anschließend auch die Japaner, die wie die asiatischen RAMONES aussehen und Garage-Punk im Hochgeschwindigkeitstakt spielen – trotz höchster Anstrengung immer mit einem Lächeln im Gesicht! Das sprang auch auf alle Anwesenden über – für mich der beste Konzertabend des Jahres 2024!
05 – Ukulele Death Squad, 9. Juli in der Brotfabrik, Frankfurt
Eine großartige Band vom anderen Ende der Welt in zwei aufeinanderfolgenden Jahren in Europa sehen zu können, ist ein wirklicher Glücksfall und wäre ohne einen Sponsor aus ihrem Heimatland wohl auch nicht möglich gewesen. Das australische Musiker-Kollektiv UKULELE DEATH SQUAD kam 2024 auf ihrer „Baby Don’t F**k With Me Tour“ erneut in Frankfurt vorbei und fand im Juli – wie schon 2023 – eine gut gefüllte Brotfabrik vor. Wir haben einen Konzertbericht über diese facettenreiche, witzige, mit musikalischen Ausnahme-Könnern besetzte Truppe für diesen Blog geschrieben, sodass ich mich hier kürzer fassen kann. Ich würde mir die Folk-Soul-Blues-Gypsy-Rock-Punk-Kapelle um den vollschlanken Sänger Matthew Barker auch gern mehrmals im Jahr ansehen, aber nun ist zu befürchten, dass es lang dauern wird, bis sie sich von Down Under wieder auf den Weg zu uns macht…
06 – Dion Lunadon, 4. August im Dreikönigskeller, Frankfurt
Manchmal hat man ja richtig Schwein: Auf den Neuseeländer Dion Lunadon wurde ich erst aufmerksam, als ich mich nach dem Besuch des sensationellen Konzerts von WEIRD OMEN (siehe oben) im Internet nach ähnlich gearteter Musik umgetan hatte. Dass der nun in New York City lebende Mann mit seiner Band zwar in Europa auf Tour kommen, aber nicht in Deutschland spielen sollte, tat ich erstmal als Pech ab. Umso größer war dann die Überraschung, als ein paar Wochen später doch ein Gig in unmittelbarer Nähe angekündigt wurde. Leider wurde das späte Booking nicht von allzu vielen Musikfreunden honoriert, denn der kultige Keller in Frankfurt-Sachsenhausen war höchstens zur Hälfte gefüllt. Die Musik und das Konzert erfüllten hingegen alle Erwartungen: Brachial rockige Gitarrenbrecher mit Kettenintermezzo – das werden weder Augen noch Ohren schnell vergessen. „Raw, real and off the chain!“ steht bei Bandcamp – treffend auf den Punkt. Fußnote am Rande: Am Schlagzeug sah ich einen „alten“ Bekannten: Dam Fanti. In einem kurzen Gespräch nach der Show freute er sich sichtlich, dass ich ihn wiedererkannt hatte. Denn der Drummer tourte auch mit … WEIRD OMEN. Kleine Welt…
07 – 22nd European Elvis Festival, 17. August in Bad Nauheim
Einmal im Jahr huldigt das Städtchen Bad Nauheim in der Wetterau dem „King“ Elvis Presley, denn dort lebte das Rock-Idol eineinhalb Jahre von Oktober 1958 bis März 1960. Und erstmals machten Kollege Kai und ich uns auf, um an dem Bohei teilzuhaben. An einem heißen Hochsommertag (Sonnenbrand inklusive) tauchten wir mit Elvis-Lookalikes, einer Parade von erlesenen Oldtimern, einem
Bandwettbewerb, einer Ausstellung, massenhaft Ständen mit Devotionalien und vielem mehr in die Feierlichkeiten ein. Bei weitergehendem Interesse empfehle ich unseren langen Erlebnisbericht mit haufenweise Fotos in diesem Blog. Übrigens: Vom 8. bis 11. Januar 2025 steht Nauheim wieder Kopf – diesmal aus Anlass des 90. Geburtstags von Elvis!
08 – Gustaf, 21. August im Schlachthof, Wiesbaden
GUSTAF aus New York City starteten 2024 richtig durch, nicht zuletzt aufgrund ihres in diesem Jahr veröffentlichten zweiten Albums namens „Package Pt. 2“, das mit einer furiosen Mischung aus Post-Punk und No Wave aufwartet. Die Booker des Wiesbadener Schlachthofs griffen zu und werden es nicht bereut haben: Das Kesselhaus war Mitte August gut gefüllt und das Publikum begeistert
von der fünfköpfigen Truppe (davon vier Frauen) aus dem Big Apple. Die Ladies von der US-Ostküste und ihr männlicher Mitstreiter fühlten sich sichtlich wohl auf der Bühne und versprühten ob einer vermutlich wie geschmiert laufenden Tour auch beim späteren Signieren ihrer Platten und den Gesprächen mit den Fans gute Laune. Ich hoffe auf ein baldiges Wiedersehen.
09 – Primaboy, 6. September am Waggon in Offenbach
PRIMABOY müssen wir an dieser Stelle nicht explizit vorstellen – die drei „Blutsbrüder aus der Wetterau“ finden sich gleich an mehreren Stellen in diesem Blog. Für sie gilt eine ganz einfache Formel: Wenn ich während des Jahres bei einem Auftritt des Trios dabei war, taucht es mit Sicherheit im Rückblick auf. Zu gut ist die Formation, als dass man sie bei den Highlights vernachlässigen dürfte. Ich konnte dem „Psycho Bump“ 2024 sogar drei Mal beiwohnen; im Mai & November im Frankfurter Dreikönigskeller und Anfang September im Rahmen des Riviera Festivals am Offenbacher Waggon. Kein Konzert war besser als die anderen, alle waren an der Grenze zwischen Genie und Wahnsinn, eigentlich sogar darüber. Aufgrund der besonderen Atmosphäre setze ich die Open Air-Show am Mainufer an einem wunderbar warmen Sommerabend stellvertretend für alle drei famosen Gigs an dieser Stelle ein.
10 – Tramhaus & The Pill, 14. September im Zoom, Frankfurt
Das Blow Music Festival erlebte im Frankfurter Zoom Mitte September seine Premiere. Mit dabei waren an drei Tagen rund 60 Live-Acts und DJs auf drei, wie man heutzutage sagt, „Floors“. Ich war am Festival-Samstag vor Ort und konnte auf der größten Bühne des Clubs zwei Senkrechtstarter der jüngsten Vergangenheit erleben: Die Post-Punker TRAMHAUS aus Rotterdam sowie die Frankfurter Hardcore-Punks THE PILL (Foto rechts), und das hintereinander weg. TRAMHAUS fackelten mit den Songs ihrer noch später im Jahr erschienenen Debüt-LP „The First Exit“ ein wahres Feuerwerk ab, THE PILL um Sängerin Sam standen ihnen in puncto Show und den Liedern des im April veröffentlichten ersten Albums „Hollywood Smile“ nicht nach. Ein klasse Abend mit großartigem Licht und Sound in einem für Punk und Hardcore ungewöhnlichen Ambiente; ein genreübergreifendes Festival machte es möglich.
11 – Pavlov’s Dog, 18. September in Das Bett, Frankfurt
Die mit Abstand dienstälteste Rockband, die ich im Jahr 2024 live gesehen habe, gastierte im September im Rahmen ihrer „The Half-Century Tour 2024“ im Frankfurter Club Das Bett. Gegründet 1972, wird PAVLOV’S DOG noch immer von dem Sänger und Gitarristen David Surkamp geführt. Der charismatische Frontmann mit der Falsett-Stimme gab während des langen Auftritts mit fünf hochklassigen Musikern sämtliche Hits, insbesondere der Erfolgs-Alben „Pampered Menial“ (1975) und „At the Sound of the Bell“ (1976), aber auch des aktuellsten Werks „Prodigal Dreamer“ (2018), zum Besten. Als Surkamp seiner Ehefrau und früheren Band-Gefährtin Sara dankte, die in einem Rollstuhl neben der Bühne saß, wurde es mucksmäuschenstill im Zuschauerraum. Nach der Show hatte Surkamp für jeden der am Merchstand geduldig für Autogramme anstehenden Fans ein Lächeln und ein persönliches Wort; ein wahrer Gentleman.
12 – Tezka & Rabia Sorda, 19. Oktober in der Goldgrube, Kassel
Elektro-Alarm in der Kasseler Goldgrube: Gleich vier Acts fanden sich Mitte Oktober in der sympathischen Untergrund-Location in Nordhessen ein, in der sonst auch gern mal Metal zelebriert wird. Als Headliner fungierte der Electro-Punk-Routinier Erk Aicrag (im unteren Foto links) mit seiner Band RABIA SORDA, mit dabei waren außerdem die artverwandten SYSTEM NOIRE aus Hannover und die One-Man-Band ANTIBODY aus Essen. Am besten gefielen mir allerdings die Newcomer TEZKA (großes Foto oben) aus Berlin, eine zweiköpfige Post-Stoner-Rock-Abrissbirne an Gitarre/Gesang und Schlagzeug. Die Musiker mit mexikanischen Wurzeln brachten auch einige traditionelle Instrumente und Klänge ihres Heimatlandes in ihren harten Sound ein und sorgten damit für ein interessantes Alleinstellungsmerkmal. Dieses Power-Duo werde ich auf jeden Fall weiter im Auge behalten.
13 – Tom Holliston und Simon Wells, 23. Oktober im Feinstaub, Frankfurt
Auch die ruhigeren Töne hatten 2024 ihren Platz in meinem Konzertkalender. Ende Oktober gastierten zwei Singer/Songwriter in der Frankfurter Bar Feinstaub, die sich eigentlich im Bereich des Punkrock einen Namen gemacht haben. Es begann der Engländer Simon Wells, der früher bei der Londoner Punkband SNUFF die Saiten zupfte. Er hat in diesem Jahr mit „Blankets“ und „Perpendicular Universe“ gleich zwei Langspieler herausgebracht. Zwischen
seinen Liedern ließ Wells Anekdoten voll britischen Humors verlauten. Danach begab sich der Kanadier Tom Holliston (Foto oben) auf die rot illuminierte Bühne. Der inzwischen 64-Jährige war einst Teil der grandiosen NOMEANSNO und der HANSON BROTHERS. Auch seine Songs und launigen Geschichten fanden in der ausverkauften Kneipe ein dankbares Publikum. Vermutlich der lustigste Konzertabend des Jahres.
14 – King Hannah, 16. Dezember in der Brotfabrik, Frankfurt
Die Liverpooler Indie-Rocker haben in diesem Jahr ein neues, starkes Album veröffentlicht, das sie im Rahmen ihrer „The Big Swimmer Winter Tour“ präsentierten. Die Frankfurter Brotfabrik war pickepackevoll (siehe dazu auch unseren Bericht in diesem Blog) und das Publikum ließ sich, wie schon vor zwei Jahren an gleicher Stelle, von dem ungewöhnlichen Sound der Engländer um
Gitarren-Zauberer Craig Whittle und seine kongeniale Partnerin Hannah Merrick mitreißen. Geht es mit der live zu viert auftretenden Formation weiter in diesem Tempo aufwärts, wird sie statt in mittelgroßen Clubs wohl bald nur noch in Hallen zu sehen sein. Zum Beispiel in der Batschkapp, die ein anderer Künstler im Dezember zu seinem zweiten Wohnzimmer machte:
15 – Moses Pelham, 21. Dezember in der Batschkapp, Frankfurt
Erst war nur für den 21. Dezember ein Abschiedskonzert angekündigt, das allerdings in Nullkommanichts ausverkauft war. Daraufhin folgte ein – wieder ausverkauftes – Zusatzkonzert, dann noch eins, und noch eins, und noch eins… Letztlich absolvierte der Frankfurter Kult-Rapper Moses Pelham mit seiner hochklassigen Band kurz vor Jahresende unter dem Motto „Letzte Worte – LIVE“ neun (!) ausverkaufte Auftritte in der ja nicht gerade kleinen Batschkapp, dazu noch einige weitere im ganzen Bundesgebiet. Weil ein Freund krank war, übernahm ich dessen Ticket und wurde Zeuge einer dreistündigen Show, die keine Wünsche offen ließ. In den Neunzigern hörte ich gern das RÖDELHEIM HARTREIM PROJEKT und alle Hits fanden sich im Programm wieder, ebenso wie das neuere Material. Minutenlange Sprechchöre, die Pelham feierten („Es gibt nur ein‘ Moses Pelham“), Tränen der Rührung auf der Bühne, ein Abstecher ins Publikum, starke Soli der sieben (!) Musiker (darunter Ali Neander von den RODGAU MONOTONES an der Gitarre und Support Ca3sar als rappender Sidekick), eine Ehrung durch Kapp-Chef Ralf Scheffler sowie eine selten gesehene Stimmung rundeten den emotionalen Abend ab.
Das waren meine Konzert-Höhepunkte des Jahres 2024. Viel mehr hätte ich schreiben können, es gab noch etliche weitere schöne Eindrücke. Auch ein paar sehr fade und sogar ärgerliche Auftritte erlebte ich mit, doch davon lasse ich mir die positive Grundstimmung zu einem tollen Konzertjahr nicht vermiesen. Zum guten Schluss noch ein paar Worte in eigener Sache: Es wird Euch nicht entgangen sein, dass wir in diesem Blog nicht mehr so viele Posts haben wie noch vor einigen Jahren. Dies liegt daran, dass unsere Personaldecke aus beruflichen und gesundheitlichen Gründen arg ausgedünnt ist. Daher suchen wir den ein oder anderen musikbegeisterten Menschen, der gern als Autor oder Fotograf (oder beides) bei uns mitmachen und über Konzerte berichten möchte. Falls das auf Euch zutrifft, schreibt uns eine Email (siehe Menüpunkt „Kontakt“), alles weitere ergibt sich dann. Ich wünsche Euch allen ein schönes und gesundes neues Jahr mit spitzenmäßigen (Konzert-)Erlebnissen. Bleibt uns gewogen und bis bald vor einer der zahlreichen Bühnen des Rhein/Main-Gebiets.
Stefan / Rockstage-Riot-Team
Fotos: Stefan (23)
Fotos (Gustaf/Pavlov’s Dog): Kai
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