MESSER CHUPS

Elfer Music Club, 10.11.2011

Nach WILD EVEL schon das zweite Konzert innerhalb kurzer Zeit, bei dem „Mumien, Monster, Mutationen“ eine prägnante Rolle spielen. Die MESSER CHUPS um den Bandleader und Gitarristen Oleg Gitarkin aus St. Petersburg gastierten im Elfer. Mitgebracht hatte er wie immer den heimlichen Star der Truppe, Zombie Girl am Bass, und außerdem einen Drummer (als ich die Gruppe anno 2007 im DKK gesehen habe, kam das Schlagzeug vom Band und das war diesmal natürlich viel besser).

Die „Addams Family der russischen Elektronic-Szene“, wie das Trio in der Ankündigung des Elfers genannt wurde, stellte ihr jüngst erschienenes Album „Surf Riders from  the Swamp Lagoon“ vor. Es ist bereits der zehnte Tonträger seit 1999, die Best Of-Compilations nicht eingerechnet. Und während der Show liefen im Hintergrund – ein Muss bei den MESSER CHUPS – über den Beamer schwarz-weiße Filmausschnitte aus Horror-, Science-Fiction- und Trashfilmen der 30-er bis 70-er Jahre.

So flimmerten bei Titeln wie „Authentic Blood Sucking Melody“, „Back to Bermuda Triangle“ oder „The Mysterians“ die Untoten, Werwölfe und Außerirdischen en masse über die Leinwand, und dazu die (natürlich meist halbnackten) attraktiven jungen Frauen, die gerade von den Kreaturen angeknabbert werden. Die meisten Filmschnipsel waren, zumindest für mich, kaum zuzuordnen – außer wenn mal Bela Lugosi als Dracula, Lon Chaney als Wolf Man oder das Ungeheuer aus „Der Schrecken vom Amazonas“ (Creature from the Black Lagoon) erschien. Aber das ist ja auch zweitrangig – die Filme anzusehen (es waren im übrigen andere Szenen als 2007) macht immer großen Spaß.

Neben einigen Liedern des neuen Albums sowie vom Publikum geforderten, älteren Nummern fanden sich im Programm auch einige Coversongs, unter anderem der Klassiker „Ghost Riders in the Sky“ , sowie  „Popcorn“ (einigen vielleicht noch bekannt, weil es anno dunnemals zur Ziehung der Lottozahlen im TV gedudelt wurde) oder das mit viel Improvisation angereicherte James Bond-Theme.

Fazit: Einmal mehr war’s ein Konzertabend der Extraklasse. Die akustisch-optische Kombination aus Surfmusik und Trashfilmen ist kaum zu toppen (zusätzlich unterstützt durch die schrillen Schreie von Zombie Girl und dem hässlichen, hallenden Lachen von Oleg). Der Elfer-Keller war recht gut gefüllt, nicht unangenehm drängelig, aber genug Publikum für prima Stimmung. Und ganz sicher wird niemand sein Kommen bereut haben.

Auch die Merchfreunde kamen auf ihre Kosten: Neben verschiedenen CDs zum fairen Kurs gab’s auch den „Messer Chups Calendar 2012“ mit zwölf Aufnahmen von Zombierella im Trash-Horror-Artwork. Der wurde für günstige 5 Euro angeboten, im Laden und im Netz kostet das Teil mehr als das doppelte. Außerdem natürlich noch Shirts, Badges, usw. Und Autogramme und Fotos für alle, die mochten.

Weiteres über die MC gibt es auf deren Website http://www.messerchups.ru/, die ganz witzig aufgemacht ist (einfach mal auf die ganzen gezeichneten Figuren klicken…). Die Videos können allerdings über diese Seite nicht aufgerufen werden, es erscheint dann ein netter Hinweis von YouTube (siehe rechts). Ein paar schöne Clips gibt es aber unter http://www.morezvukov.nl/artist-roster/messer-chups/.

Text, Foto (1) & Clip: Stefan / Fotos (11): Kai

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