SKI’S COUNTRY TRASH

Nachtleben, 12.04.2012

Gut ein Jahr ist es her, dass wir Ski King in Frankfurt mit dem SCT- Debütalbum „Trash Valley“ zu Gast hatten. Nun kam der Amerikaner mit Wohnsitz in Nürnberg wieder, im Gepäck die neue Platte „Neverending Road“. Das Nachtleben war wohl ausverkauft, es gab auf jeden Fall nicht allzu viel Luft zum Atmen. Wie im vergangenen Jahr kam auch diesmal TRASH GALLERY im Vorprogramm die Rolle der Anheizer zu. Die Kanadier wirkten allerdings etwas lustlos und hatten anscheinend Schwierigkeiten sich auf der Bühne selbst zu hören. Doch der Spaß ließ nicht lange auf sich warten, denn der SCT-Frontmann kündigte trotz angeschlagener Stimme an, dem Publikum alles zu geben – und wer ihn schon mal live gesehen hat, der weiß, dass das keine leeren Versprechungen sind!

Die Show begann mit „Contaminated“ und „Country Trash“, den beiden Openern des aktuellen und des ersten Tonträgers. Später folgten, in der Reihenfolge bunt durcheinander gewürfelt, das fast komplette neue Album (darunter „Sleeping Beauty“, „Cow Core Cowboys“, „The Way I Am“ und „Fuck You“) und das beste vom Vorgänger (u. a. „Generation Download“, „White Trash“, „Rose of Ballymore“ und „Don’t Shoot Me Down“).

Insgesamt 27 Stücke inklusive der Zugaben umfasste die Setlist; das Feuerwerk von Country-, Rock- und Metal-Songs sorgte für ausgelassene Stimmung im Publikum. Dabei half nicht zuletzt Jack Daniels. Zwei Flaschen kreisten unter der Besuchern. Der King, den wir letztes Jahr noch lobten, da er wegen seiner Alkoholprobleme abstinent blieb, nahm den ersten Schluck (nur für seine Stimme) und gab die Flasche dann weiter. Hoffen wir, dass er damit umgehen kann…

Die Besetzung war gegenüber dem letzten Auftritt bei uns am Main leicht verändert: Der neue Schlagzeuger Dog (u. a. H-BLOCKX, ABWÄRTS, NINA HAGEN und THE BOSSHOSS) verstärkte den Sound durch sein druckvolles und präzises Spiel. Lea am Bass verbesserte nicht nur die Optik der Band. Die junge Frau, die auch bei MAD CHAPEL und für PEGGY SUGARHILL tätig ist, hat in kürzester Zeit von E-Bass auf Kontrabass umgelernt (gestern zupfte sie beides), um dabei sein zu können. Mit letzterem stellte sie auf der Bühne einiges an: Mal saß sie auf, mal lag sie unter und mal stand sie über und neben dem weiß lackierten Instrument mit (rosa) Sternchen. Ebensolche verdiente sie auch für ihre Darbietung in dieser homogenen Gruppe erstklassiger Musiker, die von Peter Kafka (Ex-FIDDLER’S GREEN) und Daniel Flamm an den Gitarren komplettiert wurde. Dazu machte Ski King, dieser Fleisch gewordene Traum eines jeden Tätowierers, sein Versprechen vom Beginn des Gigs wahr und begeisterte durch seine extrovertierte Show.

Das neue Album, das in erster Linie aus der Feder von Kafka stammt, knüpft auf hohem Niveau nahtlos an das erste an, beide können dennoch die Power der Live-Auftritte nicht widerspiegeln. Durch die energiegeladenen Shows hat SKI’S COUNTRY TRASH seine Fangemeinde erheblich erweitert und man muss kein Prophet sein, um zu sagen, dass die Band künftig größere Venues füllen wird. Vielleicht haben wir sie schon zum letzten Mal in einem kleinen Kellerclub gesehen.

Ski King ist in den nächsten Monaten stetig auf Tour quer durch die Republik, entweder mit den COUNTRY TRASH, solo oder mit den WONDERBRAS. Die Termine und vieles andere sind auf der offiziellen Website http://ski-king.de/ zu finden, auf http://www.myspace.com/skiscountrytrash sind zurzeit neun Lieder, darunter auch ein knapp zwanzigminütiges Medley, online zu hören.

Text: Kai & Stefan / Fotos: Kai

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Noch mehr Fotos gibt es in unserem Bericht vom Februar 2011. Klicke hier.

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