SKI’S COUNTRY TRASH

Nachtleben, 4.02.2011

Der Name der Band und ein Foto des exzentrischen Künstlers Ski King hatten meine Neugierde geweckt und mich veranlasst, dieses Konzert zu besuchen. Seit gestern abend nun hat der King einen neuen Fan. Der US- Amerikaner mit Wahlheimat Nürnberg ist ein Hüne von imposanter Gestalt, ein Gesamtkunstwerk in schillernden Farben. Tatsächlich ist nicht viel Platz für weitere Tattoos . Im gut besuchten Club an der Konstablerwache spielte SK mit seiner Gruppe SKI’S COUNTRY TRASH neben einigen eigenwilligen Coverversionen von JOHNNY CASH und ELVIS PRESLEY über JUDAS PRIEST und AC/DC bis hin zu MOTÖRHEAD auch eigene Stücke seines aktuellen Albums „Trash Valley“, das im Herbst des vergangenen Jahres auf Rodeostar Records erschienen ist.

Die Band schmeißt Stilrichtungen wie Rockabilly, Country, Punk und Hardrock in einen großen Topf, sämtliche Konventionen über Bord und mischt das ganze ordentlich auf. Was herauskommt, nennt sich dann ebenso schlicht wie treffend „Trashabilly“. Auch wenn Ski, gesegnet durch seine außergewöhnliche Stimme, schon diverse Preise für seine Cash- und Presley-Cover erhalten hat (zu Recht), waren es in erster Linie die selbst verfassten Songs, die mich während des Gigs begeistert haben. Besonders zu erwähnen ist das Stück „Remedy“, welches der in Portland geborene Musiker aus Dankbarkeit für seine Frau geschrieben hat, und „Don’t Shoot Me Down“ aus der Feder des Gitarristen Peter Kafka, der sonst bei BELOVED ENEMY die Saiten zupft (in dieser Band ist Ski-King alias „Dead L-vis“ übrigens auch am Mikro zu hören). Mit von der Partie war an der zweiten Gitarre außerdem noch Daniel Flamm, den ihr von den HEARTBREAK ENGINES oder seiner Arbeit mit Sarah Blackwood (alias Sarah Sin von CREEPSHOW) kennt. Ein illustres Line-up also, was sich da zusammengefunden hat. Der anhaltende Applaus des Publikums bewirkte mehrere Zugaben; und nach dem Auftritt fanden sich die Musiker auf ein gemütliches Schwätzchen am Merchtable ein.

Entertainer Ski, der Berichten zufolge im vorigen Jahr fast seiner Alkoholsucht erlegen wäre, ist mit SKI’S COUNTRY TRASH wieder dahin zurückgekehrt, wo er hingehört: auf die Bühne. Und wenn er früher sicherlich noch während eines Konzertes die erste Flasche Jack Daniels geleert hätte, so dankt er heute für eine gute Zeit, öffnet die Flasche nur für die Fans, reicht sie ins Publikum und bleibt selber stark. Es war eine musikalisch großartige Show mit einem Frontmann mit enormer Bühnenpräsenz, massig Power und echtem Charakter.

Die „Trash Valley Tour 2011“ hat gerade erst vorgestern mit einem Auftritt in München begonnen, in den kommenden Tagen ist die Combo quer durch die Republik in mittelgroßen Clubs zu Gast. Als Support dabei ist die aus Kanada stammende Band TRASH GALLERY (welch passender Name zur Tour).

Von Ski-Kings offizieller Website http://ski-king.de/ wird man unter „Projekte“ auf SKI’S COUNTRY TRASH weitergeleitet, einige Songs vom oben erwähnten Debütalbum gibt es unter dem Link http://www.myspace.com/skiscountrytrash. Ski und Kafka hört ihr bei BELOVED ENEMY außerdem auf http://belovedenemy.com/ und http://www.myspace.com/beloved
enemy666
. Der Zusammenarbeit von Daniel Flamm und Sarah Blackwood könnt ihr auf http://www.myspace.com/sarahblackwood lauschen.

Text: Kai & Stefan / Fotos: Kai

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