Yellowstage, 21.02.2011
Eine ganze Woche lang veranstalten die Hazelwood-Studios in ihren Räumlichkeiten in der Rödelheimer Westerbachstraße das Musikfestival „Hazelwoodstock“. Am Start sind zwei Dutzend Bands und täglich wechselnde DJs. Es wäre schön gewesen, das ganze als Konzert- Marathon zu erleben, allerdings aus verschiedenen Gründen für uns nicht zu machen. Wir entschieden uns daher für den Eröffnungsabend, um die Frankfurter Surf-Combo TIKI KINGS anzusehen, über deren skurrile Show uns im Vorfeld schon einiges Lob zugetragen worden war.
Und in der Tat staunte und schmunzelte das zahlreich anwesende Publikum nicht schlecht, als sich die mit riesigen Masken ausgestatteten Musiker den Weg durch die Menge in Richtung Bühne bahnten. Dazu gesellte sich eine hübsche junge
Dame mit (Plastik-) Blumenkette, einem Baströckchen und Federmaske, die fortan gekonnt das Keyboard bediente. Durchs „Programm“ führte ein zuweilen gehetzt wirkender „Professor“ mit Tropenhut und Dschungelklamotten, der die Zuhörer im Verlauf des Konzerts in die fremde und unheimliche Welt des Tiki-Volkes einführte und zum lauten Rufen von Beschwörungsformeln wie „Ono!“ animierte.Höhepunkt des Auftritts war zum einen das Opferungsritual, bei dem eine aus der Gästeschar auserwählte „Jungfrau“ von den Südsee-Göttern hinter einem schwarzen Tuch einen Kopf kürzer gemacht und das Haupt einer Spielzeugpuppe
später als Trophäe dargeboten wurde. Außerdem suchte ein Vulkanausbruch das Tiki-Land heim. Dazu stand ein aus viel Pappmaché modellierter Mini-Vulkan im hinteren Teil der Bühne, der durch Lichteffekte „Feuer spuckte“. Die leuchtenden „Augen“ in den großen Masken sahen auch schrecklich furchteinflößend aus ;-), wenn die Bühne entsprechend abgedunkelt war (dazu unten mehr).Der Surfsound (empfehlenswert u.a. „Lava Surf“ und „Aku Aku“) , die liebevoll präparierten Masken und Kostüme, die Deko bis hin zum Voodoo-Schrumpfkopf
auf dem Keyboard und die originelle Show – das Gesamtpaket bei den TIKI KINGS stimmt. Keine Minute langweilig, häufig richtig lustig und amüsant. Nach der Show ging der Mann mit dem Tropenhut durch die Reihen und verkaufte in Ermangelung eines offiziellen Albums einige selbstgebrannte CD’s der Truppe mit je fünf Stücken für ´nen Fünfer. Sympathisch!Insgesamt eine prima Veranstaltung mit viel guter Musik und mit – wo, wenn nicht dort? – hervorragendem Sound. Auch in den kommenden Tagen wird sicher noch manch tolle Band aufspielen. Das einzige, was mich ein bisschen störte,
war das Licht. Denn es war für meinen Geschmack über weite Strecken zu hell vor und auf der Bühne. Grund dafür mag gewesen sein, dass der Auftritt (wie wohl auch alle anderen des Festivals) für eine DVD mitgeschnitten wurde. Ich mag halt lieber im Dunkeln munkeln. Die DVD soll übrigens im Herbst 2011 erscheinen, also habt bei Interesse ein Auge darauf.Einige Lieder der T.K. sind unter http://www.myspace.com/tikikings oder http://www.reverbnation.com/thetikikings zu hören.
Text: Stefan / Fotos: Kai
Mehr Bilder:
Nachtrag: Folgenden, knapp zwei Monate später von Kurausu21 im Ponyhof aufgenommenen Clip habe ich im Netz gefunden. Schaut’s euch an, der Auftritt war ganz ähnlich wie der auf der Yellowstage.