Ponyhof, 22.10.2011
Wieder einmal ein besonderes Schmankerl hielt der Ponyhof im Rahmen einer Moonshake Party in der Late Show ab 01.00 Uhr bereit: WILD EVEL & THE TRASHBONES aus Österreich waren geladen. Und eines war der Abend, bzw. die späte Nacht, mit Sicherheit: Wild! Mit ihrem Garage-Beat-Fuzz-Punk-Rock sorgten die vier Jungs und das Mädel am Bass beim Publikum – bei ohnehin gefühlten vierzig Grad im proppenvollen Schuppen – für Hitzewallungen gesteigerter Art. Songtitel wie „I Wanna Be Your Caveman“, „It’s a Monster“ oder „Hot Rod Zombie“ zeigen schon, in welche Richtung das Ganze ging und garantierten Partystimmung galore.
Ich kannte die Truppe vorher nicht und muss sagen, ich habe mich schon lange nicht mehr so gut amüsiert: Wild Evel schnappte sich zur Mitte des Sets das bestimmt nicht ganz leichte Keyboard, stemmte es bis über seinen Kopf, um es anschließend hochkant auf der Bühne zu platzieren und damit weiterzuspielen. Zwischen den Songs ließ er launige Sprüche vom Stapel („Wollt ihr mit uns feiern?“, „Wollt ihr euch besaufen?“) und die Zuhörer kamen den Aufforderungen nur zu gerne nach. Einzig und allein Evel’s Versuch, die in den ersten Reihen tanzenden Damen zum Ausziehen ihrer Shirts zu animieren (nachdem er sich seines schon entledigt hatte), schlug fehl. Aber zum gemeinsamen Tanz kamen einige trotzdem bereitwillig auf die Bühne.
Auch der Rest der Band war unterdessen nicht untätig: Der Gitarrist kletterte auf die Bass Drum und der Schlagzeuger, stilecht gekleidet mit Fellweste und Knochenkette, malträtierte seine Trommeln in bester
Neandertalermanier. Als die Truppe nach einigen Zugaben um kurz vor drei Uhr morgens schließlich doch endlich Schluss machen durfte, sah die Bühne aus wie ein Schlachtfeld. Ganz großes Kino!Gerne hätte ich am Merchstand noch einen Tonträger der Truppe aus „Fuzzville-Graz“ erstanden, doch sämtliches Audiomaterial war bereits am Vorabend ausverkauft worden. Das wundert mich nicht, wenn die Show auch nur annähernd so gut war. Ohnehin sind bisher wohl nur zwei Singles erschienen: Die Titel „Let’s Go Right Now“ und „It’s a Monster“ 2010 auf Hey Girl! Records (500-er Auflage) und eine Split-7“ (Titel: „Where You Gonna Go?“) mit den INCREDIBLE STAGGERS, bei denen Wild Evel sonst den Frontmann gibt, auf Screaming Apple.
Die Website der Band http://www.trashbones.com/ befindet sich zurzeit im Aufbau, sei aber hiermit zur Beobachtung empfohlen.
In der ersten Show des Abends waren mit den SATELLITERS aus Darmstadt wieder einmal alte Bekannte am Start. Ich habe sie erstmals 2000 in der Au gesehen und zwischendurch immer mal wieder, seit 1994 haben sie mehr als ein Dutzend Singles und Alben mit ihrem charakteristischen 60s-Garage-Fuzz-Sound veröffentlicht. Sie blieben auch diesmal ihrem (guten) Ruf nichts schuldig und sorgten dafür, dass auch diejenigen, die sich nicht die Nacht um die Ohren schlagen wollten, ein tolles Konzert miterlebten. An Silvester treten die SATELLITERS und WILD EVEL & THE TRASHBONES übrigens wieder gemeinsam auf, diesmal in der Bessunger Knabenschule in Darmstadt. Mein Ausgehtipp – denn besser kann man das neue Jahr eigentlich nicht beginnen…
Weitere Links: http://www.myspace.com/wildevelandthetrashbones,
http://www.satelliters.de/index_2.htm
Text & Fotos: Stefan
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